Zusammenhang zwischen der spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SLI), der motorischen Entwicklung und dem Schriftspracherwerb bei Kindern
- Marja Volemanová
- 5. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Mgr. Marja Volemanová, Dis., marja.volemanova@pedf.cuni.czdoc. PhDr. Lea Květoňová, Ph.D., lea.kvetonova@pedf.cuni.cz
Karls-Universität, Pädagogische Fakultät, Abteilung für Sonderpädagogik
Zusammenfassung
Diese Studie untersucht die Zusammenhänge zwischen der spezifischen Sprachentwicklungsstörung (SLI), der motorischen Entwicklung und dem Erwerb von Lese- und Schreibfähigkeiten bei Kindern. Der Fokus liegt auf motorischen Defiziten, die bei Kindern mit SLI am häufigsten vorkommen. Zudem wird untersucht, ob SLI durch persistierende frühkindliche Reflexe verursacht werden kann oder ob diese Reflexe die Symptome von SLI verschärfen. Weiterhin wird analysiert, ob SLI bereits im frühen Kindesalter mithilfe entwicklungsdiagnostischer Verfahren vorhergesagt werden kann und ob ein spezifisches bewegungstherapeutisches Interventionsprogramm Kindern mit SLI helfen kann.
Es wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen motorischen Schwierigkeiten und Sprach-/Sprechstörungen bei Kindern festgestellt. Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen haben ein höheres Risiko für Leseprobleme als Gleichaltrige ohne Sprachproblematik (Schuele, 2004). Die Ursachen und der biologische Hintergrund von SLI sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Bisher existiert kein entwicklungsdiagnostisches Verfahren, das sowohl motorische als auch sprachliche Fähigkeiten umfassend testet. Spezielle Bewegungsinterventionsprogramme für Kinder mit SLI und anderen Entwicklungsstörungen wurden bereits entwickelt, es fehlen jedoch grundlegende Studien, die die Wirksamkeit dieser Programme nachweisen. Weitere Forschung sollte sich auf die frühzeitige Identifikation gefährdeter Kinder konzentrieren und auf die Entwicklung geeigneter Interventionen zur Linderung dieser Schwierigkeiten.
Schlüsselwörter: Spezifische Sprachentwicklungsstörung (SLI); motorische Entwicklung; Schriftspracherwerb; neuroentwicklungsbasierte Therapie; persistierende frühkindliche Reflexe
Diskussion
Schuele (2004) weist darauf hin, dass Kinder mit einer Störung der gesprochenen Sprache – unabhängig davon, ob zusätzlich eine Sprachproduktionsstörung vorliegt – ein hohes Risiko für Leseprobleme aufweisen. Der Grund dafür ist relativ einfach: Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, Ereignisse in die Struktur der gesprochenen Sprache zu kodieren und die gesprochene Sprache zu verstehen, treten dieselben Schwierigkeiten auch beim Schreiben und Lesen auf.
Trotzdem verstehen wir die Ursachen und die biologischen Grundlagen der SLI nach wie vor nicht vollständig. Wie Hill (2001) feststellte:
„Die einzige derzeit gesicherte Schlussfolgerung ist, dass die Defizite von Kindern mit SLI nicht spezifisch sprachlich sind.“
Es wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen motorischen Schwierigkeiten und Sprach-/Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern festgestellt. Aus diesem Grund sind weitere Forschungen notwendig, um Kinder zu identifizieren, die frühzeitig eine spezielle Intervention benötigen könnten, und um Ansätze zu finden, die zur Linderung dieser Schwierigkeiten beitragen können.
Im Kontext von Leseproblemen sollten Kinder mit einer Vorgeschichte von SLI als Untergruppe von Kindern mit Lesestörungen betrachtet werden – im Gegensatz zu Kindern ohne sprachliche Vorgeschichte. Der Interventionsbedarf von Kindern mit SLI unterscheidet sich potenziell von dem derjenigen mit Lesestörungen, aber ohne Sprachentwicklungsverzögerung.
Der vollständige Artikel ist verfügbar unter:http://pages.pedf.cuni.cz/gramotnost/3-2017/
Quellenangabe:VOLEMANOVÁ, M.; KVĚTOŇOVÁ, L. (2017) Souvislosti mezi vývojovou dysfázií (SLI), motorickým vývojem a osvojováním gramotnosti u dětí. Gramotnost, pregramotnost a vzdělávání, ročník 1, číslo 3, 2017. Dostupné na:http://pages.pedf.cuni.cz/gramotnost/3-2017/
Veröffentlichung der deutschen Übersetzung: 05.07.2025
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