top of page

Unterstützung der Entwicklung von Kleinkindern

Die grundlegende Notwendigkeit für Kleinkinder ist ausreichend Bewegung. Der Grund ist einfach: Bewegung liefert wichtige Impulse für ihr sich noch intensiv entwickelndes Gehirn. Die deutsche Autorin Doro Kammerer, bekannt als Herausgeberin von Die ersten drei Lebensjahre, betont: „Bewegungserlebnisse bilden für das Kleinkind die wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung von Intelligenz. Bewegungsfähigkeiten, die dem Alter entsprechen, sind der Kern des kindlichen Selbstbewusstseins und sozialen Ansehens. Abgesehen davon, dass eine gute Bewegungsfähigkeit auch eine Lebensversicherung gegen verschiedene Gefahren im Alltag darstellt.“

Ein Kleinkind spielt gerne. Vielleicht fordert es Sie mit seinem Juchzen und seiner Begeisterung zu ausgelassenerem Spiel auf, als gesund ist. Hochwerfen in die Luft, begleitet von übermäßigem Schütteln, Vibrationen und starkem Zurückbeugen des Kopfes, ist nicht gesund – besonders nicht für Kinder mit verzögerter motorischer Entwicklung oder Hypotonie (niedrigem Muskeltonus). Achten Sie auch auf die empfindlichen Gelenke der Arme – vom Handgelenk bis zum Schultergelenk. Werden sie plötzlich mit dem gesamten Körpergewicht des Kindes belastet, etwa wenn Sie es nur an einem Arm halten und sich mit ihm um die eigene Achse drehen, oder es nur an einer Hand hochheben, kann es zu einer Ausrenkung oder zu Bänderrissen kommen. Halten Sie das Kind daher immer unter den Achseln fest.


Ein Kleinkind ist ein neugieriges Wesen. Versuchen Sie jedoch, es nicht zu überfordern. Es liebt seine vertraute Umgebung, seine Ruhe und seinen Rhythmus – einen sicheren Rückzugsort vor der Welt in Form eines gemütlichen Zuhauses mit Mama und Papa. Es ist nicht nötig, ein ganztägiges Unterhaltungsprogramm zu erfinden. Gehen Sie spazieren, auf den Spielplatz, in den Wald, zu Freunden oder zur Oma – aber lassen Sie auch Raum für gemeinsame Spielmomente zu Hause.


Zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr sind Spiele mit Wasser, Matsch und Sand besonders beliebt. Das Kind steckt gerne Dinge ineinander – Bauklötze, Schachteln. Es fühlt sich zu Spielzeugen hingezogen, die Geräusche machen. Mit der Entwicklung des Gehens kann es mit Gegenständen spielen, die man an einer Schnur hinter sich herziehen kann. Versteckspiele – ob wir uns selbst, das Kind oder ein Spielzeug verstecken – lieben Kinder wegen des Moments der Spannung, des Geheimnisvollen und des Siegesgefühls beim Finden.


Es sucht nach Klettergerüsten, auf die es klettern, rutschen oder sich schaukeln kann. Auch Fangspiele kann man mit einem Kleinkind spielen – oder mit einem gelangweilten Teenager. Ein Kleinkind kann jedoch noch nicht abrupt stoppen oder Entfernungen gut einschätzen. Achten Sie daher darauf, dass es nicht gegen ein Hindernis läuft.

Unterstützung der Entwicklung von Kleinkindern:

1–2 Jahre

Ein Kind am Anfang dieses Zeitraums krabbelt vielleicht noch oder beginnt gerade zu laufen. Auch wenn es bereits laufen kann, ist das Krabbeln nach wie vor eine ausgezeichnete Aktivität zur Förderung der Körperwahrnehmung, zur Stärkung der tiefen Rumpfmuskulatur, zur Koordination der Bewegungen, zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Gehirnhälften und zur Hand-Auge-Koordination.


Benennen Sie alles, was Sie tun, und alles, worauf das Kind zeigt. Singen Sie viel, sprechen Sie Reime. Das gemeinsame Betrachten eines Pappbilderbuchs mit der Mama ist eine beliebte Aktivität zur Beruhigung. Versteckspiele sind sehr beliebt – Menschen oder Gegenstände können sich verstecken. Kleinkinder bauen gerne Verstecke oder Häuschen. Es reicht, eine Decke über einen Stuhl oder Tisch zu werfen, und schon ist ein gemütliches Häuschen geschaffen – ein sicherer Ort für ruhiges Spielen.


Ballspiele sind immer gut. Versuchen Sie, mit einem weichen Ball leere PET-Flaschen umzuwerfen oder setzen Sie sich auf den Boden gegenüber und rollen Sie den Ball einander zu. Auch Spiele auf einem großen Gymnastikball sind beliebt.


Für die Feinmotorik eignen sich verschiedene Puzzles, Spielzeuge, die in Kisten gelegt werden können, große Perlen zum Auffädeln usw. Versuchen Sie ein Spiel, bei dem Gegenstände weitergegeben werden, Bauklötze gestapelt, einfache Puzzles gelöst oder leere Toilettenpapierrollen auf ein Springseil gefädelt oder Gegenstände in eine Schachtel gesteckt und wieder herausgeholt werden.

Aktivität: Hindernisparcours – Stellen Sie Gegenstände aus verschiedenen Materialien zusammen, die Hindernisse darstellen: Kissen, kleine Hocker, Tische zum Durchkriechen, Tunnel zum Durchkrabbeln, Wippen für das Gleichgewicht, Rutschen usw. Hindernisse können auch die Beine von Mama oder Papa sein, die auf dem Boden liegen. Dieses Spiel funktioniert am besten barfuß!


Aktivität: Auf den Boden mit Kreide malen – das ist wunderbar. Für Mama am besten draußen.

2–3 Jahre

Zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr sind „So-tun-als-ob“-Spiele sehr beliebt – vielleicht wird ein Karton zu einem Haus und Bauklötze zu Autos.


Das Kleinkind wird motorisch immer geschickter. Es beginnt, auf einem Rutschauto zu fahren, kann rückwärts gehen und hält für kurze Zeit das Gleichgewicht auf einem Bein. Versuchen Sie, wie ein „Storch“ zu stehen, wie ein Frosch zu hüpfen, auf Zehenspitzen zu gehen oder „Äpfel vom Baum zu pflücken“. Die aufrechte Haltung können Sie üben, indem Sie dem Kind ein kleines Säckchen mit Reis oder ein Plüschtier auf den Kopf legen. Allmählich kann es so auch kleinere Hindernisse überwinden.


Beim Spaziergang versuchen Sie, auf Bordsteinen, Bänken oder auf einem gezeichneten oder anderweitig markierten Zickzackweg zu laufen, auch rückwärts zu gehen. Haben Sie zu Hause einen kleinen Fußballer oder Basketballspieler? Dann spielen Sie gemeinsam Ball – werfen oder kicken.


Hindernisparcours werden noch lange beliebt und sehr nützlich bleiben. 😊

Die Feinmotorik verbessert sich – Sie können nun (zunächst große) Perlen auffädeln, Knöpfe an Schnüre binden, Papier kleben, auf großen Bögen malen. Haben Sie schon Fingermalfarben ausprobiert? Kinder lieben es, auf ihren Körper zu malen – das ist ein unglaubliches Erlebnis für alle Sinne! Achten Sie aber darauf, welche Farben Sie verwenden! :-)


Die Spiralbewegung des Handgelenks wird durch das Spielen mit ineinander steckbaren Puppen oder Tieren (z. B. Matroschkas) oder durch das Öffnen und Schließen von Schraubdeckeln unterstützt. Auch Klangspielzeuge haben oft Drehknöpfe.

Versuchen Sie, Spielzeuge nach Farben, Arten, Größen oder Materialien zu sortieren. Benennen Sie dabei die Farben oder das Sortierkriterium (z. B. „Die Autos kommen hierhin, die weichen Kuscheltiere dorthin.“)

Spiele zur Selbstwahrnehmung sind in diesem Alter sehr geeignet. Eine ordentliche Kitzelrunde reicht schon! Spiele mit Händen und Füßen sind zum Beispiel: „Backe, backe Kuchen“, „Kleine Maus kocht Brei“, „Sie krabbelt die Leiter hoch“, „Schmiede, schmiede Schmiedchen“, „Wenn ich groß bin…“ Mit älteren Kleinkindern können Sie auch bestimmte Körperteile leicht kitzeln oder ein einfaches Bild auf den Rücken „zeichnen“, das sie erraten sollen.


Das Gehör können Sie trainieren, indem Sie verschiedene Materialien (z. B. Erbsen, Zucker, Münzen, Papier, Wasser…) in jeweils eine Plastikdose geben und das Kind nach dem Schütteln raten lassen, was es war.


Musikalische Spielzeuge helfen beim Erkennen von Tönen, Tonlängen und beim Rhythmusgefühl. Versuchen Sie, gemeinsam im Rhythmus zu gehen oder zu hüpfen. Das Kind kann den Rhythmus auch selbst mit Trommeln (Topfdeckel), Glöckchen oder Klatschen nachmachen.


Rollenspiele sind wunderbar: spielen Sie „Mutter und Vater“, „Kochen“, „Einkaufen“, „Handwerk“, „Krankenhaus“, „Schule“ oder „Restaurant“…

Aktivität: Spiegelspiel. Das Kind beobachtet Sie und ahmt Ihre Bewegungen, Grimassen oder Gesten nach – wie im Spiegel.


Aktivität: Radrennen. Legen Sie sich mit dem Kind auf den Rücken, sodass sich Ihre Fußsohlen berühren. Bewegen Sie die Beine, als ob Sie Fahrrad fahren. Beschleunigen Sie, wenn es „bergab“ geht, und verlangsamen Sie, wenn Sie „einen großen Berg erklimmen“.


Aktivität: Ball auf dem Schal. Nehmen Sie ein großes Tuch oder einen Schal – Sie halten zwei Ecken, das Kind die anderen beiden. Legen Sie einen Ball in die Mitte und rollen Sie ihn vorsichtig zwischen sich hin und her. Achten Sie darauf, dass der Ball nicht herausspringt!

Autorin des Artikels: PhDr. Marja Voleman, PhD.

27. April 2022

Deutsche Übersetzung: 7.7.2025


Hauptquellen:

  • Kleplová, Věra; Pilná, Dobromila (2006). Našemu sluníčku, buď fit od narození po školu. Olomouc, Anag, 2006. ISBN 80-7263-357-0

  • Lazzari, Simona (2013). Vývoj dítěte v 1.-3. roce. Praha: Grada, 2013. ISBN 978-80-3734-8

Kommentare


bottom of page